Fortschritt, Lärm und Kinderarbeit

Die Klasse 8f der Dieter-Forte-Gesamtschule besucht das Museum für Frühindustrialisierung in Wuppertal.

Düsseldorf/Wuppertal (18.10.2017)

Die Klasse 8f der Städtischen Dieter-Forte-Gesamtschule Düsseldorf führte jüngst mit Ihrer Klassenleitung Sabine Jensen und Wolfgang A. Noethen im Rahmen der Wanderwoche eine Exkursion zum Museum für Frühindustrialisierung in Wuppertal durch. Herr Noethen hatte den Besuch im Historischen Zentrum im Wuppertaler Engels-Haus im Zusammenhang mit dem Unterrichtsthema „Industrielle Revolution“ im Fach Gesellschaftslehre organisiert. Vor der Führung durch das Museum begaben sich die 30 Schülerinnen und Schüler und ihre Klassenleitung jedoch auf Empfehlung der Abteilungsleiterin Ursula Uebbing auf eine Rundfahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn Richtung Vohwinkel. Dabei konnten die Teilnehmenden nicht nur ein schaukelndes Abenteuer erleben sondern konnten auch zahlreiche architektonische Zeugen der Wuppertaler Frühindustrialisierung entdecken.

In der anschließenden Führung in zwei Gruppen stand dann das interaktive Nacherleben im Mittelpunkt. So wurden nicht nur eine Dampfmaschine und eine beeindruckende Bandnähmaschine aus dem 19. Jahrhundert mit viel Lärm und unter dem Staunen der Anwesenden in Betrieb genommen, die Schülerinnen und Schüler konnten in einem engen Raum in einer Simulation auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in einer Barmener Webfabrik nachempfinden. Die beiden Mitarbeiter, die die Führung anleiteten wiesen hier einfühlsam und in verständlicher Sprache auf die Ambivalenz der Frühindustrialisierung hin: Fortschritt auf der einen Seite, unzumutbare Arbeitsbedingungen und Umweltschädigungen auf der anderen Seite.

Den größten Eindruck hinterließ bei der Klasse jedoch der Zusammenhang zur Kinderarbeit im 19. Jahrhundert und der Vergleich zur Herstellung von Kleidung in heutiger Zeit. Die Jugendlichen zeigten sich nicht nur hier sehr empathisch und interessiert. „Ich habe eine sehr angenehme, aufgeschlossene Klasse erlebt, ich freue mich immer, wenn so viele interessierte Fragen gestellt werden.“ lobte Mitarbeiterin Lea Anger die Klasse im Anschluss an die Führung. „Sie dürfen gerne wiederkommen.“ Auch die Klassenlehrerin Sabine Jensen und ihr Kollege waren zufrieden. „Ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung und lebendigen Unterrichts zugleich“ freute sich Noethen, der neben Deutsch eben auch Gesellschaftslehre in der Klasse unterrichtet.

 

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