Wie arbeitet eigentlich ein Schriftsteller?

Videokonferenz mit Christian Linker

Wir haben in diesem Schuljahr das Buch „Dschihad Calling“ gelesen – und zwar im Homeoffice. Den Abschluss der Unterrichtsreihe bildete eine Videokonferenz mit dem Autor Christian Linker. Weil diese erst stattfinden konnte, nachdem die Zeugnisse schon ausgegeben waren, haben nicht alle Schülerinne und Schüler teilnehmen können. Das finde ich sehr schade, da sie eine tolle Chance und  spannende Hintergrundinformationen verpasst haben.

Worum ging es in der Videokonferenz?

Wir haben erfahren, dass auch bei einem erfahrenen Schriftsteller wie Christian Linker nicht jedes Buch auf Anhieb gelingt. Er hat immerhin 15 Bücher geschrieben, und trotzdem dauerte es von der ersten Idee bis zum fertigen Buch locker acht Jahre! Ich finde, dass sich diese Zeit gelohnt hat. Während der Recherche hat er sich Informationen von Personen geholt, die selbst in Syrien kämpfen oder früher dort gekämpft haben. Diese Recherche war die Grundlage für das Tagebuch von Adil im Roman, in dem sein Weg von Deutschland nach Syrien durch den Krieg und bis zu seinem Tod realistisch beschrieben wird. Was denken wir über Jakob – das war eine der Fragen, die in der Konferenz aufkommen. Darüber hatte ich mir noch gar nicht so intensiv nachgedacht, aber ich finde die Frage sehr spannend – und auch berechtigt. Zuerst ist Jakob der couragierte Junge, der einem fremden Mädchen hilft. Später jedoch verhält er sich sehr unfreundlich gegenüber seiner Freundin Liz und auch gegenüber seinen alten Kumpeln. Davonmerkt man aber relativ wenig in Jakobs Gesprächen mit Samira… . Wie Herr Linker Jakob findet und was er über ihn denkt, das erfahren wir nicht. Nur so viel verrät er: Er schreibt lieber über Personen wie Jakob, die „nicht immer ganz so lieb sind“, weil es spannender sei und mehr Spaß mache.

Auf die typische Frage „Was haben Sie sich bei dem Buch gedacht und hat Ihr Buch eine tiefere Bedeutung?“ antwortet Christian Linker, dass es weniger darum geht, was er sich bei dem Buch gedacht hat, als vielmehr darum, was jeder Leser aus dem Buch mitnimmt.

Dschihad Calling – das Buch ist megaklasse!

Wie man beim Lesen meines Textes vielleicht schon ahnen konnte, finde ich das Buch megaklasse. Es behandelt ein super aktuelles Thema, über das ich vorher noch gar nicht so viel nachgedacht hatte, und verbindet eine spannende Story mit einer süßen Lovestory. Die damit verknüpfte Schilderung aus Adils Tagebuch – die Schilderung eines Jungen, der sich aus Überzeugung dem Islamischen Staat anschließt und bereit ist, für seine Überzeugung zu sterben –  wirkt absolut realistisch und ist extrem spannend. Mein Fazit ist also sehr positiv.

Sabine Gärtner, Klasse 9g

 

(Die Rechte an dem Bild hat Barbara Dünkelmann)

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