“Dialog macht Schule” unterwegs

Wir haben am 15.12.2018 mit unserer Dialoggruppe einen Ausflug in das NS-Dokumentationszentrum „EL-DE-Haus“ nach Köln gemacht. Hintergrund war, dass wir uns in den letzten Monaten intensiv mit Rassismus, Antisemitismus, der NS-Zeit und Rechtsextremismus beschäftigt haben. Über diese Themen wird in unserer Gruppe schon seit einiger Zeit viel diskutiert und wir lernen vieles darüber. Da die Winterferien vor der Tür standen und die gesamte Gruppe sich einen  Ausflug wirklich verdient hatte, war es Zeit, den AG-Alltag hinter uns zu lassen und einmal auf die andere Seite des Rheins zu reisen.

Nach unserer Ankunft in Köln gingen wir zur Hohenzollernbrücke, die – so konnten wir unseren Dialogmoderatoren beibringen – ein ziemlich beliebter Ort für Influencer ist. Nana und Jonas hatten ein Schloss mit der Inschrift “Dialog macht Schule 2018” besorgt. Das Schloss hängten wir gemeinsam an die Brücke zu den tausenden anderen und warfen den Schlüssel in den Rhein.

Zum Einstieg in unsere Themen besuchten zunächst wir ein paar Stolpersteine in der Kölner Einkaufsmeile. Hier besprachen wir, was es mit dem Projekt des Künstlers Gunter Demnig auf sich hat. Dieser Künstler reist seit vielen Jahren durch ganz Europa und verlegt auf den Straßen kleine Gedenktafeln für die Menschen, die von den Nationalsozialisten getötet wurden, und zwar dort, wo diese Menschen früher gelebt hatten. Wir sprachen gemeinsam über ihre Geschichten und polierten die Stolpersteine, um der verstorbenen Menschen zu gedenken. Vorher kannten wir diese Steine nicht, aber seit unserem Ausflug fallen uns die Stolpersteine in unserem Alltag viel mehr auf. Auch in Düsseldorf gibt es viele davon!

Anschließend gingen wir in das NS-Dokumentationszentrum. Hier bekamen wir eine Führung durch das ganze Haus. Man  erzählte uns viele spannende Geschichten über das alte Gestapo-Gefängnis. Dort wurden damals viele Menschen eingesperrt, die gegen die Nazis waren und die von der Geheimen Staatspolizei verhört wurden. Das muss ganz schrecklich gewesen sein. Obwohl die Zellen total klein waren, saßen manchmal bis zu 40 Menschen in einem Raum. Es gab auch viele Inschriften von Gefangenen, die ihren Namen, eine Botschaft oder einen Spruch an die Wand geschrieben hatten. Hinterher sind wir noch auf den Innenhof gegangen, wo in den Jahren der Naziherrschaft mehr als 400 Menschen hingerichtet wurden. Da wurde es uns sehr mulmig, besonders weil an den Mauern Spiegel angebracht waren und wir uns selbst sehen konnten. Besonders traurig fanden wir einen Raum, in dem die Namen von Menschen aus Köln vorgelesen wurden, die in der Nazizeit ermordet wurden. An einem Ort wie dem NS-Dokumentationszentrum waren wir alle vorher noch nie gewesen …

Später haben wir noch einen Abstecher ins Café des Schokoladenmuseums gemacht. Dort gab es dann Kuchen oder Waffeln und Kakao – wir fühlten uns richtig “etepetete”! Nachdem wir noch einen kleinen Rundgang durch den Kölner Dom gemacht hatten, wo es auch echt schön war und einige von uns eine Kerze angezündet haben, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Wir waren ganz schön geschafft nach so einem langen und aufregenden Tag!

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